7 Tage – 7 Stellungen: Mein Kamasutra-Selbstversuch

Das große Buch der sexuell erfüllenden Stellungen kennt wohl jede:r. Aber wer hat das eigentlich wirklich schon mal durchprobiert? Ich wage den Selbsttest und teste 7 Stellungen in 7 Nächten. Wie realistisch sind die Verrenkungen und komme ich damit wirklich zu ganz neuen Höhepunkten?

Beim Durchblättern der verschiedenen Stellungen fällt mir auf, dass viele doch eher alltäglich sind. Wir sind also Kamasutra-Meister:innen, ohne es zu wissen. Es stellt sich als gar nicht so einfach heraus, 7 verschiedene Stellungen zu finden, die nicht allzu „normal“ sind, aber auch nicht zu sehr nach Bandscheibenvorfall aussehen.
Um den originären Anforderungen möglichst nah zu kommen, wähle ich einen Mann als Versuchspartner. Zur Sicherheit liegen Sturzhelme bereit und schon kann es los gehen.

Montag: ein sanfter Einstieg mit Der Bootsfahrt

Los geht die wilde Reise durch das Kamasutra mit der ‚Bootsfahrt‘. Wir wollen es ja nicht direkt übertreiben. 😉 Im Prinzip ähnelt die Bootsfahrt der Reiterstellung – der Sturzhelm kommt also vorerst noch nicht zum Einsatz. Anstatt, dass ich mich rittlings auf meinen Sexpartner setze, nehme ich auf ihm wie auf einer Bank platz. So ganz gelingt mir das anfangs nicht, denn ich weiß nicht so recht wohin mit meinen Beinen. Zudem fühlt sich die Neigung des Penisses in dieser seitlichen Position zunächst gewöhnungsbedürftig an. Allerdings wird dieses ungewohnte Gefühl schnell zu einem ganz neuen Sexerlebnis. Nachdem ich meine Arme und Beine sortiert habe fühlt sich diese Stellung tatsächlich echt gut an. Allzu lange halten wir diese Stellung jedoch nicht aus, denn sie ist schon etwas einseitig. Aber für einen schnellen Stellungswechsel zwischendurch absolut empfehlenswert.

Dienstag: Die Gelenke knacken beim Triumphbogen

Am Dienstag gehts nun ans Eingemachte – Der Triumphbogen. Mein Sexpartner zieht es vor, sich vor dem Sex aufzuwärmen und zu dehnen. Denn heute muss er Flexibilität zeigen. Ich bin sehr skeptisch, dass diese Stellung überhaupt funktioniert. Aber probieren geht bekanntlich über studieren. Es ist schon etwas merkwürdig, als mein Partner nach einem kleinen Vorspiel in „die Brücke geht“. Das ist jetzt nicht unbedingt ein Bild, dass mich anturnt, aber ich bleibe professionell – im Gegensatz zu seiner Erektion. Es kostet ganz schön viel Manneskraft in dieser unbequemen Position erigiert zu bleiben. Nach etwas „Nachjustieren“ sind wir bereit für die Kür: Ich „schwinge“ mich auf meinen Partner und es passiert, was passieren musste. Wir krachen zusammen, ohne dass ich überhaupt richtig drauf sitze. Absolut unmöglich diese Stellung! Selbst wenn man besser Akkrobatik-Skills hat als wir, – wer schafft es denn dabei auch wie eine 1 zu stehen. Der Triumphbogen ist leider alles andere als triumphal!

Mittwoch: Kopfüber in der Schubkarre

Am Mittwoch bin ich dann das Opfer bei der Schubkarre. Nun wird sich zeigen, ob sich die vielen Bizeps-Curls gelohnt haben. Ich bin erstmal optimistisch. Vorab müssen wir ein geeignetes Plätzchen finden, so kann ich auch dieses Mal auf den Sturzhelm verzichten. Die Schubkarre an sich macht zunächst keine Probleme – die kenne ich noch gut aus der Grundschule. Als nicht ganz so einfach stellt sich aber das „Andocken“ heraus. Ich muss mit meinem Becken doch deutlich höher ansetzen als gedacht. Die Armmuskeln sind schon schnell bis zum Anschlag angespannt. Und auch sonst kann ich nicht richtig gut entspannen in der Position. Für eine Penetration reicht es allerdings. Und die fühlt sich in dieser Position so gut an, das ich regelrecht überrascht bin. Dadurch, dass das Gewicht auf den Armen liegt, ist es möglich, dass der Penis recht tief eindringen kann und der Partner hat genug „Schwungkraft“, um auch stark zuzustoßen. Für mich eine ziemliche Orgasmusgarantie – wäre da nicht die anstrengende Haltung. Lange halte ich die Schubkarre leider nicht aus, aber das hat sich gelohnt!

Donnerstag: Entspannung beim Klammergriff

Nach diesen zwei anstrengenden Nächten gönnen wir uns am Donnerstag den Klammergriff. Dafür legen wir uns seitwärts Kopf an Fuß aneinander und in der Mitte gehts dann zur Sache. Dies ist eine sehr intime und zärtliche Position. Das einzige, was mich dabei ein wenig stört sind die Füße in Kopfnähe. Aber wenn ich das ausblende, gefällt mir der Klammergriff sehr. Diese Stellung ist entspannt und dynamisch gleichzeitig. Ich habe sie so zuvor noch nicht getestet und bin froh, dass ich diese Stellung für mein alltägliches Sexleben dazu gewinnen konnte. Eine unbedingte Empfehlung.

Freitag: Es wird heiß mit der feurigen Rossantilope

Am Freitag haben wir dann ein Date mit der feurigen Rossantilope. Mir wird schon etwas heiß, wenn ich daran denke. Nicht vor sexueller Erregung, sondern vor Angst. 🙂 Diese Stellung ist tatsächlich ein Fall für den Sturzhelm. Bevor es zur Sache geht, machen mein Partner und ich ein paar lockere Hebeübungen, um auszuloten, wie gut er mich tragen kann. Es klappt so mittel. Dennoch lassen wir uns nicht entmutigen. Nachdem wir uns gegenseitig schon mal angefeuert haben, sind wir bereit für die Rossantilope. Mein Partner dringt ein, während ich noch auf einem Bein stehe und ich „springe“ anschließend hoch. Das klappt sogar besser als erwartet – obwohl es sicher nicht so geschmeidig aussieht, wie es sich angefühlt hat. Dann kann der Ritt auf der feurigen Rossantilope losgehen. Die Penetration ist tief und das Engumschlungene fühlt sich gut an. Diese Position hat sehr viel Leidenschaft. Sie steht und (vor allem) fällt allerdings mit der Kraft und dem Durchhaltevermögen des Mannes. Bevor wir komplett zusammenbrechen, schafft mein Partner es, sich hinzusetzen und es kann übergangsfrei im Sitzen weitergehen. Die Rossantilope wollen wir auf jeden Fall öfter probieren – auch wenn sie nicht unbedingt etwas Alltägliches ist.

Samstag: Hoch hinaus mit dem Schmetterling

Samstag ist Schmetterlingstag. Diese Position ist uns tatsächlich nicht unbekannt. Deshalb wenden wir sie dieses Mal einfach auf der laufenden Waschmaschine an. Ganz klischeehaft im Schleudergang. Ich lege mich flach mit dem Rücken auf die Maschine und strecke meine Beine rechtwinklig wie in L in die Luft. Mein Partner stellt sich an den Rand der Maschine und kann so ganz einfach eindringen. Meine Beine lege ich um seinen Hals. An sich bin ich so schon ein Fan dieser Stellung, da der Penis tief eindringen kann und ich mich dabei entspannen kann. Der Schleudergang intensiviert dieses Gefühl noch. Nach dieser Erfahrung steht fest: Samstags ist und bleibt nun Waschtag. 😉

Sonntag: Das große Finale mit Vulkan-Fieber

Sonntag werde ich nervös. Wir hatten schon eine Woche voller Highlights, doch nun steht das große Finale an. Eine Stellung die es in sich hat und auf jeden Fall einen Sturzhelm erfordert. Nach logistischen Vorübungen, heizen mein Partner und ich uns auf, bis wir schließlich vollends im Vulkan-Fieber sind. Die Trockenübungen hatten schon gezeigt, dass es eindeutig nicht einfach wird. Wir versuchen, aus der Doggy-Stellung heraus in den Vulkan zu gehen. Das Ergebnis: es klappt hinten und vorne nicht. Am Ende sind wir nur durchs Zimmer getorkelt. Und da wir keinen Penisbruch riskieren wollen, lassen wir es lieber sein und ich setze mich verkehrt herum auf ihn, während er es sich im Sessel bequem macht. Man muss ja auch nicht alles können. 🙂

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