Queer all year – sei wer du bist

Auf dem Weg zu einer toleranten Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges getan – ganz zur Freude der LGBTQA*-Community. Begriffe wie homosexuell, transsexuell usw. kennen die meisten bestimmt schon. Doch das ist längst nicht alles, was der bunte Regenbogen zu bieten hat. Wir möchten euch einen kleinen Einblick geben, für wen ihr den Platzhalter (* , : , _ usw.) beim Gendern setzt.

Geschlechtsidentität & sexuelle Orientierung

Zunächst ist es wichtig, zwei grundsätzliche Begriffe zu unterscheiden. Denn eine bestimmte Geschlechtsidentität ruft nicht automatisch eine bestimmte sexuelle Orientierung hervor.
Doch fangen wir vorne an:
Die Geschlechtsidentität beschreibt die eigene Zugehörigkeit zu einem bestimmten Geschlecht. In diesem Fall ist mit Geschlecht nicht das biologische Geschlechtsteil gemeint, sondern das Geschlecht als gesellschaftlich konstruierte, soziale Rolle (auch Gender genannt). Unsere Gesellschaft ist hauptsächlich binär in Mann und Frau gegliedert. Diese Geschlechterrollen sind zudem auch an die jeweiligen Geschlechtsmerkmale geknüpft. Das heißt sehr vereinfacht ausgedrückt: wenn ein Mensch mit einem Penis auf die Welt kommt, wird er als Mann gelesen und es werden dadurch bestimmte Verhaltensweisen von ihm erwartet.
Es ist jedoch möglich, dass die biologischen Geschlechtsmerkmale nicht zu der (erwarteten) Geschlechtsidentität passt. So fühlen sich manche Menschen mit Vagina nicht weiblich oder als Frau, sondern möchten als Mann leben.
Es gibt allerdings auch Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht (eindeutig) zugehörig fühlen und/oder diese Binarität ablehnen.

Teil der eigenen Geschlechtsidentität ist die sexuelle Orientierung. Unsere heteronormative Gesellschaft ist nicht nur binär männlich/weiblich, sondern auch heterosexuell geprägt. Dabei gibt es Verbindungen in allen Formen und Farben, die alle völlig normal sind (bzw. normal sein sollten).
Besagter Mensch mit Vagina, der sich eher männlich fühlt, kann sich sowohl zu Männern als zu Frauen und auch zu nichtbinäre Personen sexuell hingezogen fühlen.

Tücken im Alltag

Gerade bezüglich der eigenen Geschlechtsidentität ist es für viele Menschen diskriminierend, wenn sie von anderen aufgrund ihrer erkennbaren Merkmale einem bestimmten Geschlecht zugeordnet werden (also männlich oder weiblich gelesen werden). Menschen, die beispielsweise eine große Brust haben, werden von den meisten direkt als Frau wahrgenommen, obwohl sie sich selbst nicht so identifizieren. Genauso können Menschen ohne Uterus eine Frau sein. Leider findet auch strukturell immer noch viel Diskriminierung statt, denn es gibt beispielsweise selten ein Formular auf dem nicht eine bestimmte Anrede (Herr / Frau) gefordert wird. Wenn man sich weder als das eine noch als das andere identifiziert, muss man sich trotzdem zuordnen.
Daher ist es für die queere Community besonders wichtig, Unterstützung zu bekommen und auch im Alltag gesehen zu werden – und wenn es „nur“ durch die Verwendung geschlechterneutraler Sprache ist. Der Platzhalter gibt denjenigen einen Raum, die sich nicht in eine Schublade stecken lassen (wollen).

Queer-Quiz

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Begriffen, um die eigene sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität ausdrücken zu können. Bei diesem Quiz kannst Du herausfinden, ob Du Dich mit den Grundbegriffen auskennst.

1 / 11

Was bedeutet eigentlich queer?

2 / 11

Was ist cis?

3 / 11

Was bedeutet aromantisch?

4 / 11

Was ist ein Deadname?

5 / 11

Was ist pan-sexuell?

6 / 11

Was bedeutet non-binary?

7 / 11

Was bedeutet genderfluid?

8 / 11

Was bedeutet Ally?

9 / 11

Was bedeutet a-gender?

10 / 11

Was ist trans?

11 / 11

Was bedeutet Poly?

Prozentzahl richtiger Antworten:

The average score is 84%

0%

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